31. März 2020: Der BSB-Präsident hat das Wort
Statement von Gundolf Fleischer, Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg, zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Sportvereine und -verbände in Südbaden
Derzeit ist es die zentrale Aufgabe des Sports, hinter der alle anderen, insbesondere materiellen, Probleme zurückzustehen haben, in vorbildlicher Weise alles zu tun, damit die Gefahr für Gesundheit und Leben in unserem Land minimiert wird.
Parallel hierzu war es für den Sport von großer Wichtigkeit, von der Politik die Zusage zu erhalten, auch ihn unter den finanziellen Schutzschirm von Bund und Land zu stellen. „Mit Dank habe ich die entsprechenden grundsätzlichen und konkreten Zusagen der baden-württembergischen Sportministerin Dr. Susanne Eisenmann zur Kenntnis genommen“, so BSB-Präsident Gundolf Fleischer.
„In vielen Kontakten und Gesprächen mit Fachverbänden und Vereinen in Südbaden in den letzten Tagen ist mir – Stand heute – von keinem einzigen Fall existenzieller finanzieller Not berichtet worden. Vielmehr ist spürbar, dass Zusammenhalt und Treue zum Verein bei den meisten im Vordergrund stehen und eine neue Qualität erhalten haben“, so Fleischer weiter.
„Allerdings ist mir durchaus bewusst, dass mit fortschreitender Dauer, insbesondere Vereine mit einem überwiegend wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb, finanzielle Probleme bekommen werden.“ In diesen Fällen haben Bund und Land Baden-Württemberg bereits Rettungsschirme auf den Weg gebracht, unter die auch Breitensportvereine fallen können, die eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen z. B. Kurzarbeitergeld oder Hilfen für Solo-Selbstständige und Freiberufler. Im Sport gibt es viele Trainerinnen und Trainer, die für ihre Vereine Kurse im Fitness-, Gesundheits- oder auch Rehabilitationsbereich anbieten.
„Sollte sich allerdings wegen der Dauer der Pandemie die Existenznot auch auf mittlere und kleinere Vereine ausdehnen, so bin ich der Ministerin für ihre Aussage dankbar, dass das Land auch in diesen Fällen den Sport nicht im Stich lassen wird. Als Beispiel möchte ich die Übungsleiter-Pauschalen der Vereine nennen, welche für den organisierten Sport immens wichtig sind. Auch hier werden Landesregierung und Sport eine befriedigende Lösung finden“, so Fleischer.
Dennoch müsse, so der BSB-Präsident weiter, „jetzt erst einmal abgewartet werden, wie lange die Kontaktbeschränkung aufrechterhalten werden muss. Ich habe Fachverbände und Vereine gebeten, ihre finanziellen Nachteile und Einbußen fortlaufend festzuhalten, um nach Beendigung der Krise mit der Politik ein angemessenes Sonderpaket zu schnüren.“
Badischer Sportbund Freiburg
Gundolf Fleischer, Präsident
30. März 2020: Das Neueste vom Südbadischen Handball-Verband
Christian Forcher, Vizepräsident Recht des Südbadischen Handball-Verbands, erläutert auf der SHV-Homepage den aktuellen Sachstand:
Liebe Handballfreunde,
im Auftrag des Präsidiums des SHV möchte ich Euch über den aktuellen Stand unserer Überlegungen zur virusbedingten Unterbrechung der Hallenrunde 19/20 informieren.
Die Präsidiumsmitglieder machen sich derzeit genauso wie viele andere Verantwortliche Gedanken, ob es möglich sein wird, die Runde fortzusetzen.
Unsere Erwägungen müssen aufgrund der derzeitigen Situation auch die Frage des „Was wäre, wenn“ für den Fall der Nichtfortführung der Runde und damit der Bewertung der absolvierten Spiele miteinbeziehen.
Die Frage der Fortführung der Runde hängt von Dingen ab, die wir derzeit nicht oder nur schwer beurteilen können. Die Beschlusslage des Deutschen Handballbundes ist klar: der gesamte Spielbetrieb der Erwachsenen soll bis mindestens 19.04.2020 ausgesetzt werden. Mit den spieltechnischen Konsequenzen sowie den Rahmenbedingungen des Spielbetriebes befasst sich derzeit eine übergreifende Arbeitsgruppe.
Für uns in unserem Zuständigkeitsgebiet Südbaden stellt sich die Situation wie folgt dar: Aufgrund der Staffelung des Dachverbandes und seiner Gebietsverbände kann es grundsätzlich in diesem Bereich nur einheitliche Lösungen zur Wertung der Runde 2019/2020 geben.
Die Fragen des Spiel- und Wertungsbetriebes der dritten Liga (DHB) geben Bedingungen für die Oberligen (und damit für die dort zuständigen 3 Verbände) vor, die Oberliga Baden-Württemberg wiederum gibt die Rahmenbedingungen für den Spielbetrieb unserer höchsten Liga, der Südbadenliga, vor. Wir in Südbaden sind damit an die 3 Verbände im Süden gebunden, die 3 Südverbände der Handball Oberliga B-W an den DHB.
Das bedeutet für uns derzeit, dass wir zum einen schlicht die aktuellen Ereignisse von Tag zu Tag bewerten müssen und bis kurz vor dem 19.04.2020 auf eine Entscheidung des DHB im Hinblick auf die Fortsetzung der Runde warten müssen.
Das heißt aber auch, dass wir bezogen auf die Bewertung der Runde 2019/2020 und die Konsequenzen für den Spielbetrieb 20/21 ebenfalls auf die rechtlichen Rahmenbedingungen des DHB verwiesen sind.
Die Entscheidung, ob oder wie die Runde zu werten sein wird, wird für uns voraussichtlich verbindlich, es sei denn, der DHB lässt eine sogenannte Öffnungsklausel („Die Landesverbände können im Rahmen Ihrer Zuständigkeit abweichende Bestimmungen erlassen.“) zu, was wohl eher nicht wahrscheinlich sein wird. Im Rahmen der Entscheidungsfindung beim DHB haben wir uns als Verband deutlich positioniert.
Für den Fall des Zulassens einer eigenen Regelung des Verbandes haben wir uns vorbereitet und wären in der Lage, unmittelbar nach der Entscheidung des DHB zu reagieren und unsere Vorstellung zur Bewertung der Rundes 2019/2020 umzusetzen.
Wir hoffen alle immer noch, dass es solch schwieriger, sicherlich nicht in jedem Fall „gerechter“ Lösungen nicht bedarf, aber verkennen nicht, dass wir vorbereitet sein müssen.
Dies soweit zur aktuellen Lage.
Bleibt gesund bis zum Wiedersehen in den Hallen….
Christian Forcher
VP Recht SHV
Der Deutsche Handball-Bund informiert...
23. März 2020
Der Deutsche Handball-Bund (DHB) möchte in diesen herausfordernden Zeiten der Corona-Pandemie mit neuen Angeboten spezielle Handball-Hilfen geben.
In diese YouTube-Playlist werden alle Videos geladen.
DHB-Vorstand Sport Axel Kromer richtet sich in einem offenen Brief an die Handballer:
Liebe Handballfreundinnen und Handballfreunde,
eigentlich ist Handball unser Leben, aber im Moment wird unser Leben von der Corona-Pandemie bestimmt.
Wir kämpfen gegen das Virus. Aber wir lassen uns auch die Liebe zum Handball nicht nehmen. Deshalb möchten wir Hilfen geben in Zeiten der Corona-Pandemie, damit Handball-Deutschland in Bewegung bleibt. Dazu geben wir aber einen klaren Hinweis: Bleibt daheim – haltet Abstand voneinander – gebt dem Coronavirus keine neuen Freiräume!
Für Spieler*innen aller Alters- und Leistungsklassen bieten wir Trainingsvideos an. „Wir machen stark! Fit mit dem DHB“ – dafür produziert unser Bundestrainer Athletik David Gröger mit seinem Team Beiträge, die über die Social-Media-Kanäle und die Website des Deutschen Handball-Bundes gespielt werden. Jeder kann sich hiervon ALLEIN bewegen lassen, um so fit wie möglich zu bleiben. Los geht es hier:
www.dhb.de/de/redaktionsbaum/verband/wir-machen-stark--dhb-startet-fitnessserie
Sehr gern möchten wir auch auf das Angebot von „Sideline Sports“ hinweisen. Über diese Sport-Software können sich Trainer*innen digital mit ihren Teams verbinden und Trainingspläne teilen. „Sideline Sports“ ist in der aktuellen Situation in Deutschland kostenlos nutzbar, um Trainingspläne und Übungen direkt den Spieler*innen aufs Smartphone oder Tablet zu schicken und noch viele weitere Features zu benutzen. Der Start ist einfach: Die Website www.sidelinesports.com besuchen, auf „KOSTENLOS TESTEN“ gehen und anmelden! „Sideline Sports“ richtet einen Vollzugang als Trainer*innen sowie für 20 Spieler*innen ein – zunächst nutzbar bis Ende April.
Und nun die wichtigste Botschaft: Halten Sie sich bei allem Bewegungsdrang an die Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie, wahren Sie Abstand und reduzieren Sie weiter konsequent soziale Kontakte! Bleiben Sie gesund – und wir sehen uns wieder in den Handballhallen!
Mit freundlichen Grüßen,
Deutscher Handballbund e.V.
Axel Kromer
Vorstand Sport
Pressemitteilung von Handball Baden-Württemberg
Die Verantwortlichen im baden-württembergischen Handball, darunter auch der aus Niederbühl stammende Präsident des Südbadischen Handball-Verbandes (SHV) Alexander Klinkner, haben folgende Presseinformation vom 16. März 2020 verfasst:
Handball Baden-Württemberg schlägt finanziellen Ausgleich nicht nur für Profi-Teams vor
„Alle Vereine von fiskalischen Zahlungen im Steuerjahr 2020 freistellen“
Der gesamte Spielbetrieb des deutschen Handballs ruht nach den Entscheidungen des Präsidiums des Deutschen Handball-Bundes (DHB) und den Landesverbänden vom vergangenen Donnerstag wegen der Ausbreitung des Corona-Virus bis mindestens 19. April auf allen Ebenen. Eine übergreifende Arbeitsgruppe soll sich nun – ohne zeitlichen Druck – mit spieltechnischen Konsequenzen für die Saison 2019/2020 sowie den eventuell daraus resultierenden Rahmenbedingungen des Spielbetriebs in der Saison 2020/21 beschäftigen. Ein weiterer wichtiger Punkt dieser Beratungen betrifft den finanziellen Ausgleich aller betroffenen Vereine. Die Arbeitsgruppe soll in ihrer Arbeit die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes und der Gesundheits- wie der Sicherheitsbehörden in das Maßnahmenpaket einbeziehen.
„All jene, die sich vorausschauend für den Handball und den Sport im Verein einsetzen möchten, sollten auf allen Ebenen, nicht nur im Profibereich, finanzielle Ausgleiche schaffen“, erklärt Peter Knapp (Oftersheim), der Präsident des Badischen Handball-Verbandes (BHV) und Vorstandsvorsitzender von Handball Baden-Württemberg.
Sein Kollege Alexander Klinkner, Präsident des Südbadischen Handballverbandes (SHV), schlägt vor, „dass alle Vereine – auf Grund der wegfallenden Spiele, Meisterschaften, Bewirtungs- und Festeinnahmen etc. – im Steuerjahr 2020 von allen fiskalischen Zahlungen freigestellt werden sollten“.
Das Präsidenten-Trio weiter: „Das wäre ein Beitrag, der auch den Ehrenamtlichen und Helfern vor Ort massiv helfen würde.“
Wichtig sei es, so Hans Artschwager (Hildrizhausen), der Präsident des Handball-Verbandes Württemberg (HVW), Vize-Präsident des DHB und Sprecher der Landesverbände, dass sich die Verantwortungsträger nicht zu Entscheidungen gedrängt fühlten. „Jetzt benötigen die Entscheider im Präsidium des DHB und den Landesverbänden die notwendige Ruhe, sich mit den Vereinen, aber auch mit den Juristen zu beraten, und das Für und Wider bedacht abzuwägen.“ Für solch gewichtige Entscheidungen sei es schädlich, „wenn Verbands- wie Vereinsvertreter, aber auch die Medien – was oft in unklaren Situationen passiert – mit Dringlichkeitshaltungen taktieren“. Natürlich könnte auch kurzfristig entschieden werden, aber mit der Folge, dass dann nachjustiert, Teile verworfen oder korrigiert werden müssten. „Deswegen beabsichtigen wir, mit mehr Hintergrund und in Ruhe zu agieren“, erklären die drei Landesverbands-Chefs.
Am Donnerstag hatten sich, wie berichtet, das Präsidium des Deutschen Handball-Bundes und alle im deutschen Handball organisierten Vertreter „mit einer kaum für möglich erachteten Einigkeit“ mit der Corona-Krise auseinandergesetzt, Beschlüsse zum Spielbetrieb gefasst und dringende Appelle an die Handball-Familie gerichtet.
Der gesamte Spielbetrieb des deutschen Handballs ruht bis mindestens zum 19. April auf allen Ebenen. „Einen solchen Parforceritt haben die Verantwortungsträger auf allen Ebenen so noch nicht erlebt“, betonen die Präsidenten des BHV, SHV und HVW. „Natürlich ist verständlich, dass die einzelnen Gliederungen nun interessiert sind, wie es weiter geht, wie Spiele gewertet, wie Auf- und Abstieg geregelt und wie die kommende Runde angegangen werden soll.
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